So schön ist es in der Lüneburger Heide

Hallo liebe Mitleser! Wir waren im Winter nicht mit dem LKW unterwegs, daher gab es nicht viel zu berichten. Aber nun sind wir wieder on the road.

Im Norden war an diesem Wochenende kein Wind und zusätzlich leider Bewölkung angesagt, so dass wir keine Lust hatten, bis ans Meer zu fahren. Josi kümmert sich gerade um Finja, die Hündin ihres Kollegen, der zur Zeit im Urlaub ist. Da wir Finja eine schöne Zeit bereiten wollen, haben wir uns einen Stellplatz ausgesucht, der von uns nur eine Stunde entfernt ist und von dem aus man gut Gassi gehen kann. Unser erster Ausflug mit dem LKW ging dieses Jahr also nicht an die Küste, sondern nach Süden in die Lüneburger Heide.

Der Stellplatz liegt in Oberhaverbeck zwischen Baumreihen und ist gleichzeitig PKW-Parkplatz. Der Parkautomat hat noch Winterpause, sodass wir nichts zahlen mussten.

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Trotz des schönen Wetters war kaum etwas los. Schon nach einigen Metern ist man mitten in der Heide. Ich wusste gar nicht, wie schön es hier ist! Und das quasi direkt vor der Haustür. Es gibt jede Menge Wanderwege und ausreichend Bänke für die Pausen. Vor allem ist es unglaublich leise! Die Wanderwege sind teils sandig, teils bewachsen. Es geht Hügel hinauf und wieder hinunter. Wie gerne würde ich mit LKW hier durch fahren! Wir wandern in ca. zwei Stunden zum Wilseder Berg. Von dort aus hat man einen erstaunlich guten Blick über die weitläufige Heidelandschaft.

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Auf so einen langen Spaziergang waren wir gar nicht vorbereitet und hatten leider nichts zu trinken dabei. Wenigstens Finja konnte unterwegs aus kleinen Bächen trinken. Eine Kamera hatten wir auch nicht dabei. Die Bilder haben wir alle mit dem Handy gemacht. Der nächste Ort ist Wilsede und näher als unser Parkplatz. Dort kann man bestimmt etwas trinken. Also laufen wir diesen kleinen Umweg und kehren in der „Milchhalle“ ein. Wilsede ist sehr klein und nicht mit dem Auto erreichbar. Nur zu Fuß, mit dem Rad oder per Kutsche. Dementsprechend ruhig ist es auch hier.

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Nach weiteren zwei Stunden sind wir wieder am Parkplatz. Ungefähr zehn Kilometer sind wir gelaufen. Finja bestimmt 30. Alle drei sind erschöpft. Wenn die Heide blüht, wollen wir weiderkommen. Die Lüneburger Heide ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

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Materialupdate für die Saison 2017

Jetzt wird´s etwas technisch. Bevor die Saison jetzt so richtig los geht, haben wir noch einige To Do´s auf der Liste: Auch dieses Jahr standen einige Reparaturen und Updates am LKW an: Vier neue Stoßdämpfer wurden wurden eingebaut, da die alten nach 20 Jahren keine Wirkung mehr zeigten. So sehen die neuen aus:

 

Bei der Wiederinbetriebnahme der Elektroinstallation stellte sich heraus, dass der Shunt defekt war. Statt 12 Volt zeigte er 255 Volt an und ließ sich nicht mehr verstellen, so dass man auch nicht erkennen konnte, wie voll die Batterien sind. Nach einem kurzen Telefonat mit der Firma Philippi schickte ich den defekten Shunt ein und bekam noch in der gleichen Woche einen neuen zurück, obwohl die Garantiezeit schon vor kurzem abgelaufen ist. Klasse Service! Jetzt läuft wieder alles.

Schon letztes Jahr haben wir bemerkt, dass eine Fensterdichtung von KCT undicht ist. Auch hier wurde schnell und unkompliziert geholfen. Uns wurde kostenlos eine neue Dichtung inkl. einer DVD mit Einbauvideo zugesendet und gleichzeitig angeboten, die Reparatur ebenfalls kostenlos beim KCT-Servicepartner Kerkamm in Elmshorn durchführen zu lassen.

Das diesjährige Update-Highlight ist jedoch die neue Reifendruck-Regelanlage STIS (Semiautomatic Tire Inflation System). Die habe ich mir bei meinem Kumpel Martin abgeguckt. An einer zentralen Steuerbox, die an den vierten Druckluftkreis des LKW angeschlossen ist, kann man (im Stand) den gewünschten Druck einstellen. Von der Steuerbox aus wurde zu jedem Reifen eine Druckluftleitung bis zu einem Schlauchdepot gelegt. Die Reifenventileinsätze wurden herausgedreht und eine Schnellkupplung auf das äußere Gewinde der Ventile geschraubt. Dadurch ist ein größerer Luftdurchsatz möglich als vorher, d.h. Luft ablassen oder aufpumpen geht schneller. Jetzt kann man einfach die Spiralschläuche aus den Depots ziehen und per Schnellkupplung auf die Reifen stecken, bei denen man den Luftdruck ändern möchte. Auch das geht nun schneller, als bei jedem Reifen einzeln die Ventilkappe ab- (und später wieder auf-)zuschrauben, und mit dem Manometer neben jedem einzelnen Reifen zu warten, bis der richtige Druck anliegt. Um bei Nichtgebrauch den Druckverlust im Gesamtsystem zu vermeiden, kann man hinten an der Steuerbox ein Ventil schließen, so dass die Druckluft nur bis zum Ventil anliegt und das Regelsystem quasi drucklos ist. Zusätzlich gibts noch eine Schnellkupplung, an die man weitere Druckluftgeräte anschließen könnte.

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Und hier noch ein Thema, das eigentlich nichts mit Kitesurfen, Reisen, Offroad oder LKW zu hat, uns aber demnächst begleiten wird: Vielleicht gibt es bald auch Bilder von oben, denn wir haben uns eine Fotodrohne zugelegt: Die DJI Mavic Pro. Leider hatte die sofort beim ersten Flug einen GPS-Fehler und wir konnten nur ein einziges Foto schießen. Von oben sieht er richtig klein aus 😉 und ja, trotz Berg und Bäumen gehört das immer noch zu Hamburg…

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Laut DJI soll der Reparaturprozess 10 – 15 Werktage dauern. Es hat jedoch allein 10 Werktage gedauert, bis wir eine Empfangsbestätigung bekommen haben. Hoffentlich kommt der Vogel bald zurück. Wir brauchen ihn bald… denn in Kürze geht es los nach Sardinien!

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Brasilien – Mekka der Kitesurfer

Nachdem ich euch ja schon über die An- und Abreise berichtet hatte, gibt es jetzt noch ein paar Zeilen zum eigentlichen Urlaub. Der Norden Brasiliens, genauer gesagt die Region nordwestlich von Fortaleza ist bei Kitesurfern schon lange kein Geheimtipp mehr. Aufgrund der geografischen Lage und lokaler Effekte ist es dort in der zweiten Jahreshälfte durchweg sehr windig, dazu sonnig mit warmer Luft und warmen Wasser.

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Ich bin diesmal mit zwei Freunden unterwegs. Wir haben eine Unterkunft in Barra Grande gebucht und einen Transfer vom Flughafen dorthin organisiert. Wir laden das Kitegepäck auf den SUV und fahren los. img_7622Die Fahrt vom Flughafen dauert gute sieben Stunden. Unterwegs machen wir einen Halt zum Essen. Vom Buffet an der Straße ist für jeden was dabei und für umgerechnet drei Euro werden wir satt. In Camocim müssen wir umsteigen. Die Autos werden getauscht und das Gepäck auf einen andern SUV umgeladen. Keine Ahnung warum, aber wir kommen schließlich sicher in Barra Grande an und können sogar noch unseren ersten Caipi trinken. Die Unterkunft liegt direkt am Strand. Wir wohnen in Stelzenhäusern und aufgrund des Windes gibt es sogut wie keine Mücken.

Besonders gut gefällt mir, dass die Straßen aus Sand sind und ich die ganze Zeit barfuß laufen kann. img_7782img_7780In den nächsten Tagen gehen wir sehr viel Kiten – dazu sind wir schließlich hier. Die Kiterwelt ist mittlerweile so klein geworden, dass wir beim Frühstück ausschließlich auf Bekannte treffen: drei Freundinnen aus Berlin/München, zwei Pärchen aus Hamburg und eines aus den Niederlanden. Die Pousada ist quasi fest in unserer Hand 😉

Direkt vor der Tür können wir aufs Wasser. Je nach Tidenstand ergeben sich andere Bedingungen. img_7640img_7663k-_dsc0157k-_dsc0171

Bei Flut kann man in der ca. 2 Kilometer entfernten Lagune Flachwasser genießen, muss aber abends die Strecke auch wieder zurück kreuzen, wenn man nicht 50 Real für den Transfer per Eselkarren zahlen möchte. img_7757Zeitlich zwischen Ebbe und Flut fährt man noch ein Stück weiter und landet nach Überqueren der Flussmündung in Macapa. Unzählige Sanddünen umgeben von Flachwasser ergeben ebenfalls einen unglaublichen Spielplatz für Kiter. Mittags findet man hier sogar eine Möglichkeit, etwas zu essen oder zu trinken. Daher hat man besser immer etwas Geld in der Badehose. img_7720img_7683img_7707img_7694img_7686img_7684

In Barra Grande gibt es viele Möglichkeiten Essen zu gehen. Wir sind entweder im Manga Rosa, wo es diesmal das beste Filet Mignon gibt oder im Bandoleiros mit den besten Caipis. Genau dazwischen kann die Eisdiele gut an uns verdienen. Eis mit Ovomaltine-Geschmack sag ich nur. img_7644k-_dsc0120k-_dsc0180k-_dsc0182

Nach zehn Tagen geht es weiter zur nächsten Unterkunft in Tatajuba, in der Nähe von Jericoacoara. Dorthin geht es nur per 4×4. Von Camocim aus nehmen wir die Fähre (auf die nur ein Auto passt). Schon hier wären wir mit unserem LKW nicht weiter gekommen. img_7814img_7820img_7831img_7830Anschließend geht es offroad über feinen weißen Sand, trockene Flussbetten, über eine schmale Brücke (auch hier unmöglich für den LKW) und den letzten Rest am Strand entlang.

Diesmal wohnen wir in einer Pousada von KiteWorldWide. Und wieder treffen wir Bekannte aus den letzten Jahren. Besonders am Abend sieht der Pool einladend aus, aber wir haben es nie geschafft, den Abend einmal dort zu verbringen. Unser Appartement befindet sich direkt über dem Kitestorage, so dass wir einen herrlichen Ausblick über die gesamte Lagune haben. Ich hätte hier auch einfach jeden Tag sitzen und vom Balkon gucken können… aber wir sind ja zum Kiten hier! Je nach Tidenstand ergeben sich auch hier unterschiedliche Reviere…img_7910img_7909

Jeden Tag ist Wind, meistens so ab 11 Uhr. Zweimal fahre ich den 9er, sonst immer den 7er Vegas. Neben der Lagune vor der Haustür, welche gleichzeitig eine Art Flussmündung ist, gibt es etwas weiter eine zweite Lagune, die nur bei sehr hoher Tide voll wird. Wir haben den Urlaub extra so gelegt, dass wir bei Vollmond dort sind und Flut möglichst tagsüber ist. Vom Balkon aus kann ich ungefähr abschätzen, wann die Lagune voll läuft und bin dementsprechend meistens der erste dort, während die anderen sich schon auf der „normalen“ Lagune auspowern oder einen Downwinder machen. Das Wasser in der zweiten Lagune ist dann erst knapp zehn Zentimeter tief aber spiegelglatt. Ich habe meist nur zehn Minuten, bis jemand merkt, dass man da jetzt auch kiten kann, und es dauert nicht lange, bis noch jemand kommt. Den meisten ist es jedoch zu flach und sie verschwinden schnell wieder. In den nächsten Tagen steigt die Flut immer höher und es ist mehr Platz dort. Alle guten Fahrer wollen an der Wasserkante fahren und es wird langsam eng, auch wenn es nur fünf Leute sind. Weiter unten fahren auch ein paar Leute, so dass man bei hohen Sprüngen oder beim Loop schon gut aufpassen muss, dass die Bahn frei ist. Trotzdem ist es hier immer mega gut. Alle freuen sich, wenn jemandem etwas neues gelingt und jubeln teilweise sogar. Jeder gönnt dem anderen hier seinen Erfolg. Es macht echt Spaß, mit den Locals Blödsinn zu machen. Auf dem Wasser versteht man sich, auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist.

Eine weitere Lagune liegt ein paar Kilometer im Landesinneren. Dort ist es sehr böig, aber es gibt Dünen, die bis an die Wasserkante heran reichen und mir wieder einen schönen Spielplatz bieten. Wie in Dakhla kann hier auf die Düne klettern und mit dem Kite herunterspringen. Auch wenn die Dünen hier nur 3 bis 5 Meter hoch sind, macht es trotzdem Spaß.img_7899

Man kann sich per Buggy auch bis nach Jericoacoara bringen lassen und dann mit dem Wind zurück kiten. Allerdings habe ich für mich festgestellt, dass mir das keinen Spaß mehr macht und ich lieber Druck auf der Kante und Flachwasser habe.img_7848img_7893img_7865img_7872

Mittlerweile kennt man alle anderen Gäste und es stellt sich schnell ein familiäres Gefühl ein. Auch hier schmecken die Caipis sehr gut, also ist das erste Getränk des Abends gesichert, noch bevor man sich umziehen kann. img_7923img_7912Neben dem Essen in unserer Pousada kann man noch in zwei kleine Fischerhütten ausweichen oder im Dorf bei den Einheimischen essen. Da wir uns aber nach dem täglichen Kiten kaum noch bewegen können, wählen wir immer die kürzeste Strecke. An unserem letzten Abend gibt es noch ein Lagerfeuer am Strand. img_7961img_7954

Die zehn Tage hier sind ebenfalls viel zu schnell vergangen. Nach drei Wochen muss ich zum ersten Mal wieder Socken und Schuhe anziehen. Allein das Barfußlaufen ist ein Grund, wiederzukommen.