Sardiniens Westküste

Ich hatte ja schon angedeutet, dass wir jetzt mehr Fotos von oben knipsen, da wir uns eine Drohne zugelegt haben. Doch zunächst sah es gar nicht so rosig aus, da DJI eineinhalb Monate gebraucht hat, um den GPS-Fehler zu reparieren. Beziehungsweise hat es so lange gedauert und statt einer reparierten, haben wir eine komplett neue Drohne bekommen. Am letzten Tag vor der Abfahrt und nur, weil ich zufällig zu Hause war. Aber jetzt ist alles gut. Wir fotografieren kaum noch mit der Kamera, dafür gibt’s Fotos aus der Vogelperspektive.

Unser Weg nach Sardinien führt uns zunächst über die gleiche Route wie letztes Jahr auf dem Weg nach Süden: Am ersten Tag bis kurz vor Freiburg, am zweiten Tag durch die Schweiz bis Norditalien. Da wir bis zur Fähre in Livorno noch einen Tag Zeit haben, wollen wir uns noch Pisa ansehen. Das scheitert jedoch an der alten Stadtmauer, unter der wir nicht hindurch passen. Als die Straßen immer enger werden und wir keinen anderen Weg zu dem Stellplatz in der Stadt finden, haben wir die Nase voll und fahren ans Meer. Den schiefen Turm haben wir zumindest aus der Ferne gesehen.

Nach einer ruhigen Nacht auf der Fähre erreichen wir pünktlich um sieben den Hafen von Olbia auf Sardinien. Es ist Westwind angesagt und wir fahren zunächst drei Stunden über enge Straßen und Serpentinen nach Nordosten um in San Pietro auf der Lagune zu Kiten. Leider gibt’s davon keine Fotos, da wir beide erstmal aufs Wasser wollen. Und das Wasser hat wirklich karibische Farben. Nach dieser guten Session fahren wir weiter zu unserem ersten Übernachtungsplatz am Strand von Stintino. Hier ist es noch einmal schöner. Der Strand besteht aus schneeweißen Steinchen. Unglaublich schön.


Hier bleiben wir ein paar Tage, dann fahren wir die Westküste runter. Wir finden noch einen einsamen Stellplatz, der nur offroad erreichbar ist. Da Josi aber noch arbeitet und dazu Handy- bzw. Internet benötigt, wir aber keinen Empfang haben, suchen wir uns einen anderen Platz.

Über einen schöne, kurvenreiche Panoramastraße fahren wir weiter und landen eher zufällig in Mari Ermi. Der Platz ist unter Surfern bekannt, aber nicht als Stellplatz beschrieben. Trotzdem stehen hier schon Wohnmobile. Wir stellen uns dazu und bleiben auch hier ein paar Tage. Auch dieser Strand ist bisher einer unserer Favoriten. Jeden Nachmittag setzt eine Thermik ein, die gerade so fürs Hydrofoilen mit dem Kite reicht. Überhaupt kann man hier sehr gut foilen und es gibt hier auch viel mehr Foiler als bei uns. Heute bin ich allerdings allein auf dem Wasser und es ist mega schön. Hier stoßen unsere Freunde Annika und Helge zu uns, die ab jetzt die nächsten Urlaubswochen mit uns verbringen.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Süden. Nach den Dünen südlich von Pistis fahren wir zu Marina di Arbus. Kurz hinter dem Ort endet die Teerstraße. Über Schotter geht es weiter, jedoch wird es plötzlich sehr steil, Auswaschungen queren den Weg, die erste Flussdurchfahrt ist einfach. Steil und holperig geht es wieder bergauf. Im ersten oder zweiten Gang schleichen wir durch das Gelände. Helge und Annika immer noch hinter uns. Respekt! Wir hätten es nie für möglich gehalten, dass ihr neues Wohnmobil diese schlechte Strecke schafft. Zwar auch langsam, ab und zu den Grip verloren, aber sie haben es geschafft. Noch eine Flussdurchfahrt mit größeren Steinen, aber dann relativ einfache Piste.


Belohnt werden wir mit Piscinas: einer grandiosen Dünenlandschaft neben einem verlassen wirkendem Hotel. Hier bleiben wir zwei Nächte. Auch ein paar andere Offroader und kleine Wohnmobile finden den Weg hierher.


Auf  unserem Weg nach Süden müssen wir durch eine alte Minenstadt und schließlich durch den Ort Ingurtosu. Hier führt die Straße mitten durch ein Haus. Unsere Vermutung, dass unser Truck dort nicht hindurch passt, hat sich bestätigt.

Für Annika und Helge kein Problem, aber wir sind breiter und höher und müssen umdrehen. Für uns bedeutet das einen Umweg von drei Stunden. Den ganzen Weg zurück, und durch die Berge im Landesinneren nach Süden. Am Abend treffen wir uns in Porto Botte wieder, einem bekannten Surfspot. Noch ein paar Kilometer weiter ist der Strand von Is Solinas, ebenfalls ein guter Kitespot, an dem auch eine Wohnmobilentsorgung liegt. Hier gehen wir in den nächsten Tagen kiten, denn es ist Nordwestwind angesagt, der hier noch verstärkt wird, weil der Wind sich durch zwei Inseln zwängen muss. Am ersten Tag reicht der Wind wieder nur fürs Foilboard, aber dann geht sogar der 7er Kite. In Is Solinas befindet sich auch eine nagelneue Unterkunft unseres Sponsors KiteWorldWide, wo wir in den kommenden Tagen unser Lager aufschlagen. Vor allem Patrizias (die gute Seele des Hauses) Kaffee ist super lecker und es gibt jeden Morgen selbst gebackenen Kuchen.

Am Strand haben wir noch einen Kiter aus Venedig kennengelernt, der einen Unimog fährt, und damit auf der Ostroute schon bis Südafrika gefahren ist.  Er war auch schon auf Island und an vielen anderen Orten mit dem Wagen.


Bisher können wir sagen, dass die Italiener, die wir bisher kennengelernt haben, sehr freundlich und hilfsbereit sind. Wir wurden mehrfach zu Pasta eingeladen, man hat uns kostenlos ein Haus für den Urlaub hier angeboten, Rosen geschenkt, und war jederzeit trotz Sprachbarrieren sehr bemüht.

Einzig die Ver- und Entsorgung für Wohnmobile ist etwas schwierig. Viele Stellplätze haben keinen Mülleimer und keinen Wasseranschluss. Auch das Abwasser kann man fast nirgends los werden. Kostenpflichtige Stellplätze und Campingplätze haben entweder noch geschlossen oder liegen nicht auf unserer Route und sind weit voneinander entfernt. Daher muss man oft etwas Zeit aufbringen, um eine Möglichkeit für die Entsorgung zu finden. Auch eine zweite Kassette für die Toilette ist in der Vorsaison sinnvoll.

Nun stehen uns noch die Süd- und Ostküste bevor… Aber zunächst gehen wir heute wieder kiten, denn es soll noch ein paar Tage windig bleiben 😊!

Wochenend-Nomaden 

Es ist mal wieder Zeit, den Blog etwas zu füttern und ein paar Zeilen zu schreiben. Wir sind zwar nicht mehr großartig verreist, aber seit wir Ende Juni von unserer dreieinhalb-monatigen Reise durch Marokko und Südeuropa zurückgekehrt sind, haben wir mit dem Beach Explorer regelmäßig Wochenendausflüge an die Küste unternommen. Wir waren mit der Stranddeko-Truppe in Holland, mit Freunden in Dänemark, Cuxhaven, St. Peter-Ording, auf Fehmarn, am Darß und an anderen Stränden der Ostsee. Und da das AMR-Outdoortreffen bei uns in der Nähe stattfand, haben wir uns auch einen Tag lang noch viele andere schöne Offroader angesehen. Seit unserer Reise haben wir aber die große Kamera nicht mehr angefasst, so dass es nur ein paar Impressionen von der Handykamera gibt.

Mit Freunden im dänischen Sand


In St. Peter-Ording
Im Hamburger Hafen mit der Queen
Die Kugelbake in Cuxhaven

Stranddeko-Treffen am Ijsselmeer in Holland

 

Im Oktober waren wir bei der Kinopremiere von „Chapter One“ in Hamburg, die von KiteWorldWide präsentiert wurde. Wir durften exklusiv vor dem Kino parken und standen für Fragen rund um das Auto oder der Reise zur Verfügung.

Für alle Technikfreunde gibts hier noch ein paar Updates: Erstmal haben wir unser Sonnensegel entsorgt. Der Keder war zu dünn für die Schiene, man muss immer das Tuch, Stangen, Seile und Heringe irgendwo verstauen und vor allem war das Aufbauen schon zu zweit eine Herausforderung. Faltenfrei ging das nie und eine leichte Brise hat gericht, um das Ding zum Flattern zu bringen. Jetzt haben wir eine relativ leichte Markise von Fiamma, die schnell auf- und abgerollt werden kann und die vor allem bei Regen schon ihre Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Die Markise sieht niedrig aus, ist aber in 2,20 Metern Höhe.

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Um den Wagen für die norddeutsche, dunkle und feuchte Jahreszeit noch etwas aufzurüsten, haben wir zunächst die Batteriekapazität von 160 auf 320 Ah Lithium-Ionen verdoppelt. Letzten Winter war es immer etwas knapp, wenn Kühlschrank und Heizung Strom ziehen, keine Sonne scheint und die Lichtmaschine auch keinen Strom liefert, weil wir länger als eine Nacht und einen Tag irgendwo gestanden haben. img_7124

Und weil mehr Batterie auch mehr Ladung benötigt, haben wir zu den vier vorhandenen Solarmodulen noch zwei hinzugefügt und nun 600 WP Solar auf dem Dach. Bis jetzt läuft die neue Kombination super, aber es ist ja auch erst November und der kürzeste Tag war noch nicht…image5

An der restlichen Technik ist alles gleich geblieben. Direkt nach unserer Rückkehr wurde ein  Ölwechsel vorgenommen und der völlig vergammelte Trittschalter für die Motorbremse erneuert. Das war ja das einzige Teil, was uns in Marokko kurz Sorgen bereitet hat. Die Bremse hinten links wurde repariert, dort waren zwei Federn gebrochen, was ich nur bemerkt habe, weil der Reifen und die Felge im vergleich zu den drei anderen sehr viel heißer waren. Zu guter Letzt gab es noch einen sehr umfangreichen Korrosionsschutz von Timemax, der den Wagen für die nächsten Jahre gegen Rost schützen soll.

Wenn ich das so lese, war das ja doch schon wieder einiges… und ein paar Punkte auf der Liste fehlen noch 😉

Josi hat mittlerweile ihr Studium abgeschlossen und ist in die Arbeitswelt eingetaucht. Da es mir hier zu kalt wird, werde ich den LKW kurz einmotten und im November zum Kiten nach Brasilien fliegen. Wir wünschen Euch daher viel Spaß im Herbst und eine schöne Vorweihnachtszeit!

 

Resümee Marokko

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Wir waren nun knapp 2,5 Monate in Marokko, davon einen Monat nur In Dakhla. Die Zeit verging wie im Flug und fühlte sich an wie zwei Wochen.

Das Land hat uns sehr gut gefallen, es gibt alles von Schnee bis Wüste, von Großstadt bis Einsamkeit. Bis auf Alkohol oder westliche Importgüter ist alles günstiger als in Europa und wenn man bei der Wahl der Speisen etwas flexibel ist, kann man sich überall günstig selbst verpflegen.
Fast alles, was einmal gebaut wurde, scheint nie ganz fertig geworden zu sein und anschließend auch nie gut gepflegt worden zu sein. Vieles macht einen sehr herunter gekommenen Eindruck.
Die Menschen sind sehr bemüht und hilfsbereit, auch wenn es mit der Verständigung oft schwierig war, weil ich gar nicht und Josi nur etwas französisch spricht.
Wir hatten nie Sicherheitsbedenken, sei es allein in der Wüste oder nachts an einer Ausfallstraße in Marrakesch. Uns wurde ein paar Mal Haschisch angeboten, aber nie aufdringlich oder bösartig, auch wenn wir abgelehnt haben.
Zwei Mal hatten wir das Gefühl, übers Ohr gehauen zu werden, und zweimal haben wir es vorher bemerkt, es ging aber nie um große Summen dabei:
– ein Campingplatz sollte erst 5€ kosten, bei Abreise waren es dann aber 10€ was in keinem Verhältnis zum Platz im Vergleich zu anderen Plätzen stand.
– beim Kauf des Fährticktes für die Rückfahrt wollte einer der Verkäufer plötzlich extra bezahlt werden, weil er für uns die Zollformalitäten regeln wollte. Er hat dann 5€ bekommen, wollte aber das Doppelte und ist dann ohne überhaupt etwas zu tun mit dem Geld einfach abgehauen.
– Einen Versuch eines Campingplatzbetreibers haben wir bemerkt, weil er es einfach übertrieben hat. Er wollte uns für den zehnfachen Preis, den andere verlangen, den Weg zum Erg Chegaga zeigen.
– ein Taxifahrer hat ebenfalls versucht, das Doppelte zu verlangen, aber wir kannten den üblichen Preis und haben nicht mehr gezahlt.

Ideal zum Kiten sind Dakhla und Essaouira, beides Ziele, die von KiteWorldWide angeboten werden. Natürlich gibt es noch andere mögliche Spots, aber diese beiden sind wirklich herausragend.

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Marcos Highlights:
– die Wüstenregionen Erg Chegaga und Erg Chebbi und das Fahren im weichen Sand
– die Zeit in Dakhla mit Übernachtung an der weißen Düne und Foilkiten am Speedspot
– der abenteuerliche Tizi-n-Test- Pass im Nebel nach einigen Erdrutschen

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Josis Highlights:
– der Delfin, den sie beim Kiten in Dakhla gesehen hat
– die Souks in Marrakesch, die ein Labyrinth aus tausend kleinen Gassen waren
– die Fahrt über den ausgetrockneten See beim Erg Chegaga, als sie selbst am Steuer saß

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Es gibt noch so viele andere Orte oder Situationen, die uns beeindruckt haben, aber die hier haben es ganz nach oben geschafft. Natürlich gibt es auch einige Orte, die wir nun einmal gesehen haben, aber nicht erneut besuchen würden.

Was uns nicht gefallen hat: Man kann kaum irgendwo anhalten oder herumlaufen, ohne von irgendjemanden angesprochen zu werden, der einem etwas verkaufen will, oder ein Geschenk haben will, sei es Kleidung, Werkzeug oder einfach Geld. Besonders Kinder sind in dieser Hinsicht nicht schüchtern. Auf Dauer kann das schon sehr anstrengend sein.

Hier noch einige Zahlen für die Statistik: Seit unserer Abreise Anfang März aus Deutschland haben wir folgende Ausgaben gehabt:

Fähre: 930,- € (760 € Genua bis Tanger, 170 € Tanger-Algerciras)

Maut: 66,- € (24 € in der Schweiz, 25 € in Italien, 17 € in Marokko)

Diesel: 1141,- € (144 € für 150 Liter in Deutschland, 997 € für 1545 Liter in Marokko)

Sonstige Ausgaben (Essen, Camping, …): 1394,- €

Summe: 3701,- €

Dazu muss man sagen, dass wir im April dank unseres Sponsors KiteWorldWide sogut wie keine Ausgaben hatten.

Wir haben mit 1695 Litern Diesel 8437 Kilometer zurückgelegt, was einem Durchschnitt von 20 Litern/100 Kilometer entspricht. Ich musste kein Öl nachfüllen. Außer zwei Sicherungen im Aufbau und einer kaputten Tasse gab es keinerlei Schäden oder Verluste. Der Dieselpreis in Marokko und der Westsahara lag zwischen 0,45 € und 0,78 €, im Durchschnitt bei 0,65 €.

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Wir kommen wieder! Inshallah…